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Einen Tisch selber bauen

Wer hat nicht schon einmal stundenlang im Internet nach dem richtigen Möbelstück gesucht, um am Ende doch etwas zu kaufen, womit man irgendwie nur halbzufrieden ist? So geht es mir zumindest häufiger, und während ich bei vielen Dingen keine andere Möglichkeit sehe, als diesen Kompromiss einzugehen, da ich weder ein Schreiner noch reich bin, habe ich bei der Betrachtung von Tischen überlegt: Warum das Ganze eigentich nicht selber in die Hand nehmen? Im Grunde genommen handelt es sich ja nur um eine Holzplatte mit 4 Beinen.

Promt fahre ich also in den nächsten Baumarkt mit dem Vorhaben alle Einzelteile für meinen individuellen, maßgefertigten Schreibtisch zu besorgen, werde jedoch schnell von der riesigen Auswahl dort erschlagen und stehe am Ende doch etwas ratlos vor dem ein oder anderen Regal. Ich musste also doch noch ein wenig Recherchearbeit reinstecken.

 

In diesem Post möchte ich meine ersten Erfahrungen zum Möbelbau mit euch teilen und euch Schritt für Schritt und detailliert erklären, wie man dabei vorgehen kann. Ich hoffe, die Anleitung hilft euch bei eurem eigenen Projekt oder regt euch zumindest an, etwas selber zu bauen :-)

 

1. Holzplatte aussuchen: Hier benötigt ihr nur die Maße eures Tisches. In der Regel haben Tische eine Tiefe von mindestens 70cm. Meiner sollte aber beispielsweise in eine bestimmte Nische der Wohnung passen und ist lediglich 60cm tief.

Im Baumarkt gibt es dann eine ziemlich große Auswahl an Holzarten, bei der ihr natürlich die freie Wahl habt :-) Ich habe mich für eine Arbeitsplatte aus Buche entschieden. Was die Höhe angeht, reichen in der Regel 3-4cm.

 

 

2. Schleifen: Hierfür benötigt ihr einen Handschleifklotz und Schleifpapier mit einer Körnung von 80 sowie einer Körnung von etwa 400.

Zunächst benutzt ihr das gröbere Korn (80). Beim Schleifen solltet Ihr darauf achten, dass vor allem in Faserrichtung geschliffen wird! Da bei diesem Arbeitschritt ganz schön viel Staub entsteht, empfiehlt es sich, das Ganze draußen zu machen. Außerdem kann eine Maske nicht schaden.

 

Wenn alles schön glatt ist, nehmt ihr ganz einfach ein Baumwolltuch (z.B. Küchentuch) zur Hand und wischt den restlichen Staub ab.

 

 

 

3. Ölen: Anschließend kann die Platte gleich geölt werden. Dafür braucht ihr handelsübliches, farbloses Hartöl und wieder ein Baumwolltuch.

 

Zuerst sollte die Tischplatte auf eine Art Halterung gelegt werden. Ich habe einfach links und rechts jeweils einen Gartenstuhl hingestellt. Optimal wären natürlich zwei Arbeitsböcke, aber ich denke notfalls tun's auch zwei Getränkekisten.

 

Dann einen Schluck Öl auf das Holz geben und einreiben bis alles eingezogen ist; erst dann neues Öl dazugeben. Nach einer halben Stunde kann man nochmal mit einem Tuch rübergehen und eventuelle Ölreste abwischen. Anschließend dreht ihr die Platte um und wiederholt den Vorgang.

 

 

4. Trocknen, schleifen und ölen: Das Öl benötigt nun 1-2 Tage bis es eingezogen und getrocknet ist. Hier müsst ihr einfach mal mit der Hand nachspüren und schauen, ob ihr irgendwelche Rückstände fühlt. Bei mir hat bereits ein Tag zum Trocknen gereicht.

 

Nun kommt unser 400er Schleifpapier zum Einsatz. Die Oberfläche wird überall nochmal in Faserrichtung ganz fein geschliffen, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Anschließend wird wieder geölt.

 

 

 

 

 5. Beine oder Gestell aussuchen: Die Tischplatte selber ist jetzt fertig. Da könnt ihr Euch schonmal auf die Schulter klopfen :-)

Jetzt fehlen nur noch die Beine oder das Untergestell. Der Vorteil bei einem Tischbock oder Tischuntergestell ist die Stabilität. Man läuft weniger Gefahr, dass der Tisch am Ende wackelt. Daher habe ich mich dafür entschieden.

 

Beim Kauf eines Untergestells ist es wichtig, dass ihr auf die Maße achtet! Da Tische standardmäßig 70cm tief sind, sind auch viele Gestelle entsprechend so groß. Für meinen brauchte ich aber beispielsweise etwas kleineres. Hat man hingegen eine sehr große Platte, benötigt man vielleicht auch eine Nummer größer, damit der Tisch nicht kippt. Auf dieser Webseite könnt Ihr nachlesen, welche Maße euer Tischgestell haben sollte. Außerdem gibt es dort auch Infos dazu, ab welcher Tischlänge man ein Unterstützungssystem benötigt, damit der Tisch nicht in der Mitte durchhängt.

 

 

6. Die richtige Befestigung: Im Baumarkt findet ihr Schrauben über Schrauben über Schrauben. Welche ist also die richtige? Hier habe ich lange recherchiert und bin schließlich über die schon im letzten Punkt erwähnte Webseite fündig geworden.

Dort wird empfohlen, Spax-Schrauben bzw. Holzschrauben zu verwenden. die mindestens 2cm in das Holz eingreifen.

Weiterhin solltet ihr für die Lastverteilung Unterlegscheiben nutzen.

 

 

 

 

7. Tadaaa!: Euer Tisch ist fertig!

Hier seht Ihr mein Endprodukt :-)

War doch gar nicht so schwer, oder?

 

Habt ihr noch Fragen oder Hinweise? Schreibt mir gerne einen Kommentar unter den Post.

 

Alles Gute und viel Spaß beim Werkeln!

*[unbezahlte Werbung wegen Verlinkungen]

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