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Digitales Lernen und Distance Learning

In Zeiten von Corona wird das digitale Lernen in der Schule noch viel wichtiger und Lehrkräfte, die sich bisher noch nicht damit auseinandergesetzt haben, werden spätestens jetzt damit konfrontiert. Dazu gehöre auch ich. An unserer Schule herrscht striktes Handyverbot, ungefähr die Hälfte der Räume sind mit Smartboards ausgestattet, jedoch kein Raum, in dem ich unterrichte, und der Klassensatz Tablets liegt ungenutzt im Vorbereitungsraum, da man sich noch mit Datenschutzfragen herumschlagen muss...

Aber jetzt, wo die Schulen leer sind und die Kinder alle von zu Hause aus beschult werden müssen, ist klar, dass das digitale Lernen eine sehr viel größere Rolle einnimmt. Ich habe das Glück an einer Schule zu sein, an der der Großteil der Schülerschaft auch Zugriff auf digitale Endgeräte hat. Natürlich muss man je nach Lerngruppe schauen, was machbar ist.

Hier sind ein paar Ideen, die ich umgesetzt habe...

 

Viele von euch kennen bestimmt Padlet. Diese Seite ist sehr praktisch, wenn es keine Schulwolke (cloud) oder Ähnliches gibt. Es ist eine Art digitale Pinnwand, auf der man Links, Fotos, pdf-Dateien... so ziemlich alles hochladen und übersichtlich anordnen kann. Auf dem Bild links seht Ihr einen Ausschnitt aus meinem Padlet für den Englischunterricht. Ich habe das "Regalformat" gewählt und pro Spalte die Aufgaben einer Woche hochgeladen. Praktisch finde ich, dass man direkt Audios einsprechen kann. Das ist ein wenig persönlicher und ich kann schnell mal Rückmeldungen oder Hinweise zu den Aufgaben geben. Wenn man das Einverständnis der Eltern hat, ist es auch schön, bestimmte Ergebnisse der Kinder darüber zu teilen. Einige Kolleginnen von mir nutzen das Padlet auch, um die Wochenpläne für alle Fächer hochzuladen. Ich denke, es gibt da sehr viele verschiedene Möglichkeiten.

 

Eine App, von der ich sehr begeistert bin, ist die Book Creator App. Auf Instagram habe ich gesehen, wie Mrs. Rupäd dieses Tool nutzt, um Wimmelbilder zu vertonen. Das fand ich ganz klasse und habe es prompt für meinen Englischunterricht ein wenig abgewandelt.

Man kann eigene Bilder oder Fotos hochladen und wirklich super einfach Audiodateien einpflegen. Dort, wo die Lautsprecher zu sehen sind, habe ich zum Beispiel eingesprochen "My back hurts. I've got a backache." So kann ich sicherstellen, dass die Kinder wissen, wie die Wörter richtig ausgesprochen werden. Wenn man möchte, kann man die Lautsprechersymbole auch ausblenden.

In jedem Fall denke ich, dass ich das Tool in Zukunft auch für meinen regulären Unterricht verwenden werde.

Eine tolle Sache, wenn man etwas mehr Zeit hat, ist die Seite LearningApps. Hier kann mein kleine, simple Apps selber erstellen. Es gibt verschiedene templates, also Vorlagen, wie zum Beispiel Paare zuordnen, Zahlenstrahl, Multiple-Choice-Fragen etc.

Ich habe eine Aufgabe erstellt, bei der die Kinder Bilder zu Texten zuordnen müssen. Hier könnt ihr es mal selber ausprobieren: https://learningapps.org/11666144

Schön ist, dass man seine fertigen Lernapps mit allen anderen Nutzern teilen kann, wenn man es möchte. Man findet also auch schon eine Auswahl an erstellten Sachen :-)

 

 

Was auch gerade für die Kinder sicherlich ganz toll ist und ihnen Spaß macht, sind Quizze bei kahoot!. Ich finde nur, dass es hier besonders lange dauert, bis man eine Übersicht über den Aufbau der Seite hat. Schade finde ich außerdem, dass man bei der kostenlosen Nutzung "nur" Multiple-Choice-Fragen und Wahr-oder-Falsch-Fragen stellen kann. Als Premiummitglied kann man zum Beispiel noch Puzzles erstellen oder offene Fragen einbauen. Aber ansonsten ist es wirklich sehr ansprechend gemacht und auch hier gibt es schon fertige Quizze von anderen Usern.

 

Telefonkonferenzen

Was den Kindern zurzeit wahrscheinlich am allermeisten fehlt, ist der persönliche Kontakt. Hier kann man natürlich schauen, ob man zum Beispiel Videokonferenzen durchführt. Ich selber habe sehr gute Erfahrungen damit und es gibt auch eine große Auswahl an Plattformen. Vorher muss in jedem Fall aber der Datenschutz abgeklärt werden! Am besten setzt ihr euch mit eurer Schulleitung dafür in Verbindung.

Was ich aber noch empfehlen kann, sind einzelne Telefongespräche mit den Schülerinnen und Schülern. Jetzt hab ich das Problem, dass ich nicht meine private Nummer an alle Eltern und Kinder herausgeben möchte. Und ein extra Diensthandy wollte ich auch nicht unbedingt besorgen. Was ich aber nun mache, ist, mit einer unterdrückten Nummer anzurufen. Die Kinder haben sich in einem google spreadsheet für ein Zeitfenster eingetragen und mir per Mail ihre Nummer geschickt. Anschließend wähle ich #31# und die Nummer des Kindes. Damit sollte meine Nummer unterdrückt sein. Ihr könnt es ja mal mit der Familie oder Freunden ausprobieren.

 

 

Das sind bisher meine Ideen zum Lernen zu Hause und digitalen Lernen. Was macht Ihr mit eurer Klasse? Könnt ihr noch weitere Seiten oder Tools empfehlen?

 

Ich wünsch euch alles Gute und hoffe, dass die Schule bald wieder losgehen kann!

*[Werbung wegen Seitenverknüpfungen]

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